Im Sommer 2020 hatten die Stadt Osnabrück und die Aloys-&-Brigitte-Coppenrath-Stiftung die “Ringlokschuppen Osnabrück GmbH” gegründet. Über sie sollte, nach Jahrzehnten des Stillstandes, mit dem “Coppenrath-Innovations-Center” (CIC) ein tragfähiges und perspektivisches Nutzungskonzept für den denkmalgeschützten Ringlokschuppen realisiert werden. Das CIC wird für Wissenschaft und Wirtschaft ein gemeinsamer Forschungsstandort für “Künstliche Intelligenz” (KI). Insgesamt beläuft sich die Investitionssumme von Stadt und Stiftung auf 37 Mio. Euro, weitere 6 Mio. Euro übernimmt der Bund.
Im Herbst 2020 startete das Renovierungsprojekt für das 8.000 m² große Gebäude, das bis Anfang 2024 abgeschlossen werden konnte.
Noch während der laufenden Renovierungsarbeiten begann bereits die neue Ära. Ab Ende März 2023 zog das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in den südlichen und bereits vollständig renovierten Flügel des Gebäudes ein. Insgesamt 2.800 m² stehen den zwei Teams mit ihren insgesamt 120 Mitarbeitern zur Verfügung. Das in Osnabrück ansässige DFKI wird hier ab jetzt auf den Themenfeldern “Planbasierte Robotersteuerung” für die Landwirtschaft und “Smart Enterprising Engineering” mit dem Fokus auf digitale Geschäftsmodelle für Unternehmen forschen. Entsprechende Werkstätten und Versuchsräume wurden außerhalt des Lokschuppens durch zwei kombinierbare Garagen ergänzt. Zu Dampflokzeiten waren hier elf Lokstände untergebracht, in denen Lokomotiven abgestellt und gewartet wurden.
Neben dem DFKI sollen bis Jahresende auch das Gründerzentrum Seedhouse, die Hochschule Osnabrück, der “Osnabrücker Healthcare Accelerator (OHA) sowie das Agrotech Vally Forum als Entwicklungszentrum der agratechnischen Industrie im ehemaligen Lokschuppen einziehen.
Dieser neue Forschungsstandort soll indes nur den Anfangspunkt der Entwicklung darstellen. Immerhin imfasst der ehemalige Güterbahnhof insgesamt rund 22 Hecktar Fläche und stellt sich aktuell als reine Industriebrache dar. Die Coppenrath-Stiftung ist mittelbarer Eigentümer dieser Fläche und plant gemeinsam mit der Stadt Osnabrück hier ein vollkommen neues Stadtviertel – das sogenannte “Lok-Viertel” das voraussichtlich ab 2024 im Zeitraum bis Anfang der 2030er Jahre entstehen soll. Sollten die Pläne so wie derdacht auch umgesetzt werden, würde auch für den ehemaligen Güterbahnhof ein Schattendasein zu Ende gehen.
Zur ausführlichen Geschichte des Ringlokschuppens geht es hier.
Stand des Textes: 07.07.2024
Quellen: Neue Osnabrücker Zeitung – “DFKI erster Mieter im Ringlokschuppen” (20.03.2023) Neue Osnabrücker Zeitung – “Meilenstein für das Lokviertel” (21.04.2024)
30.09.2023 – Wir stellen den Osnabrücker Hafen sowie die “Eisenbahn- und Hafenbetriebsgesellschaft Region Osnabrück mbH (EHB)” und die “Stadtwerke Osanbrück (SWO)” als Infrastrukturbetreiber vor.
20.08.2023 – Das Kapitel “Güterverkehr” wurde strukturell überarbeitet. Der Artikel über den Rangierbahnhof ist komplett überarbeitet worden. Die Seite zur Verkehrsstation Osnabrück-Sutthausen wurde angepasst.
19.07.2023 – Der Artikel über den Hauptbahnhof wurde neu strukturiert. Neue Bilder und eine osnabrückspezifische Liniennetzgrafik wurden eingebaut
18.02.2023 – Es gibt aktuelle Fotos rund um den Haltepunkt Osnabrück-Altstadt.
10.02.2023 – Zum Bahnhof Lüstringen gibt es neue Informationen und neue Bilder. Auch im Text zum Bahnhof Eversburg wurden noch einmal Korrekturen vorgenommen.
25.01.2023 – Der Text über den Bahnhof Eversburg ist nun vollständig – “Die Bundesbahnzeit”.
15.01.2023 – Wir haben Teil 2 über die Geschichte des Bahnhofs Eversburg online gestellt – “Die Reichsbahnzeit”
08.01.2023 – Die Geschichte des Bahnhofs Eversburg wird in drei Teilen ganz neu aufbereitet. Teil 1 – “Die Länderbahnzeit” steht jetzt auf osnabahn.de
16.12.2022 – Das Stellwerk Of bereitet sich auf den Ruhestand vor – Das ausführliche osnabahn.de Interview.
13.11.2022 – Wir stellen den Bahnhof Belm mit einem ausführlichen Artikel vor.
01.11.2022 – Den Artikel zum Bahnhof Lüstringen haben wir um eine Übersichtsskizze ergänzt
16.06.2022 – Wir haben den Text über die Hamburg-Venlo-Bahn mit neuen Fotos versehen.
06.06.2022 – Die Kapitelübersicht zu den “Werkstätten” wurde überarbeitet und mit einer neuen Übersichtskarte versehen. Auch die Texte zum Bw Rbf und zum Vorwerk wurden um historische Fotos ergänzt.
22.05.2022 – Wir haben damit begonnen, die Bilder zu vereinheitlichen und in den Texten anzupassen.
21.04.2022 – Der Abschnitt über den Bahnhof Lüstringen wurde komplett neu erarbeitet.
15.04.2022 – Das Kapitel über das Betriebswerk Osn. Rbf wurden komplett neu erarbeitet.
27.03.2022 – Der Text zum Haller Willem wurde überarbeitet und um Informationen zur aktuellen Betriebssituation auf der Strecke ergänzt.
… blicken wir auf ein sehr ereignisreiches Jahr 2023 zurück, das viele Höhepunkte mit sich gebracht hat.
Am Hauptbahnhof vollzog sich mit der Abschaltung des Zentralstellwerks “Of” ein “Generationenwechesel”. Wir von osnabahn.de durften in der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober dabei sein, als von dem Stellwerk aus letztmalig beide Ebenen des Hauptbahnhof gesteuert wurden bis die obere Ebene abgeschaltet wurde. Wir bedanken uns beim Team der DB Netz AG dafür, dass wir hier dabeisein durften und so freundlich aufgenommen wurden.
Erstmalig fand im September in Osnabrück der Tag der Schiene statt. Auf dem Gelände der Osnabrücker Dampflokfreunde präsentierten regionale Unternehmen der Eisenbahnbranche ihre Leistungspalette. Hauptorganisator Stephan Kaiser führte durch ein anwechslungsreiches und breites Programm mit Vorträgen und Diskussionen.
Im Juni konnten wir uns beim Anheizertag der Osnabrücker Dampflokfreunde über die Reaktivierungsfortschritte der ehemaligen Schinkellok 042-052-1 informieren und an einer Führung durch den Fahrzeugpark des Vereins teilnehmen.
Auch die Gestaltung unserer Homepage selbst hat im vergangenen Jahr große Fortschritte gemacht. Über den Bahnhof Osnabrück-Eversburg ist ein sehr ausführlicher und anschaulicher Artikel entstanden, bei dem uns Herr Dieter Riehemann mit vielen Informationen und Hintergründen sowie mit Bildmaterial unterstützt hat. Der Beitrag gibt einen schönen Einblick in die Tätigkeiten einer mittelgroßen Bundesbahndienststelle mit gemischtem Dienst in den 1960er und 1970er Jahren. Die Geschichte des ehemaligen Bahnbetriebswerks Osnabrück Hbf haben wir nun sehr umfassend von den Anfängen bis zur Gegenwart aufgearbeitet. Auch hier haben wir natürlich einige Hilfe und Unterstützung erfahren. Joachim Behrens stand uns mit Informationen, Korrekturen und Bildmaterial zur Seite. Auch Bernhard Kovermann und Herbert Schambach haben uns mit Bildern aus der Dampflokzeit weitergeholfen. Für diese wertvolle Hilfe möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.
Als dritten inhaltlichen Baustein konnten wir das Kapitel über den Güterverkehr gänzlich überarbeiten und insbesondere ein Kapitel zum Osnabrücker Hafen neu aufnehmen. Highlight war hier der Besuch bei der Eisenbahn- und Hafenbetriebsgesellschaft Region Osnabrück mbH (EHB). Unser besonderer Dank gilt hier Herrn Robin Jelken für seine freundliche Unterstützung. Aber auch das Kapitel über den Osnabrücker Rangierbahnhof erfuhr eine komplette Überarbeitung.
Wir freuen uns darauf, unser Hobby osnabahn.de im nächsten Jahr fortzusetzen 🙂
In diesem Sinne wünschen allen ein besinnliches Weihnachtsfest, ein paar ruhige Tage und alles Gute für das Jahr 2024.
Am 10.12.2023 tritt der neue Fahrplan für das Jahr 2024 in Kraft. Für Osnabrück bringt dieser eine ganze Reihe von Verbesserungen mit sich. Die größten Veränderungen gibt es auf der Strecke Bad Bentheim – Osnabrück – Löhne – Hannover – Berlin.
Reisezeitverkürzungen nach Berlin und Amsterdam
Die IC-Linie Berlin – Amsterdam wird beschleunigt verkehren, so dass sich die Fahrzeit zwischen beiden Städten um mehr als eine halbe Stunde verkürzt. Der Fahrplan greift dabei schon einer weiteren Neuerung vor: Auf der Verbindung Berlin – Osnabrück – Amsterdam wird der neue ICE-L zum Einsatz kommen. Ursprünglich sollten diese neuen TALGO-Züge bereits ab dem Fahrplanwechsel 2023/24 zum Einsatz kommen. Zur Zeit befinden sich die Fahrzeuge allerdings noch im Bau bzw. in der Erprobung, so dass sie vsl. Ende 2024 an den Start gehen werden. Bis es soweit ist, verkehren weiterhin die bewährten IC-1 Garnituren, bespannt mit Mehrsystemlokomotiven der BR 193.
In Richtung Amsterdam geht es knapp eine viertel Stunde und in Richtung Berlin sogar rund 20 Minuten schneller. Erreicht wird dies einerseits durch den Verzicht auf den Lokwechsel in Bad Bentheim und und andererseits durch den Verzicht auf Zwischenhalte. So halten die ICs zwischen Osnabrück und Berlin nur noch in Bünde und Hannover. Die InterCity Züge nach Amsterdam verkehren in Osnabrück rund 50 Minuten früher als in den vergangenen Fahrplanjahren (ungerade Stunde Minute 04/06) und in Richtung Berlin rund 50 Minuten später (gerade Stunde Minute 51/54).
Ergänzt wird das Fernverkehrsangebot zwischen Osnabrück und Berlin durch 3 ICE-Zugpaare der Linie 14 in der Relation Münster – Osnabrück – Hannover – Berlin.
Entfallen wird die IC-Frühverbindung um 06:04 Uhr ab Osnabrück nach Hannover und Berlin, so dass die erste Fernverkehrsverbindung in diese Städte der IC um 06:54 Uhr sein wird.
Neue RE-Linie bringt zusätzliche Reisemöglichkeiten nach Hannover und Braunschweig
Zwischen Rheine und Löhne verkehrt neu die zusätzliche RE-Linie 62. Ab Osnabrück Hbf nutzt sie etwa die bisherigen IC-Fahrzeiten. D.h. immer in der ungerade Stunde zur Minute 50 in Richtung Rheine und zur geraden Stunde zur Minute 08 in Richtung Löhne. In Löhne besteht damit Anschluss an die Westfalenbahn in Richtung Hannover und Braunschweig. Für Osnabrück bedeutet das insgesamt eine stündliche Regionalverbindung in die niedersächsische Hauptstadt. Die neue Umsteigeverbindung ist mit 01:42 nur sieben bis neun Minuten langsamer als die direkte Verbindung mit der RE-Linie 60. Zum Einsatz kommen vierteilige Elektrotriebwagen der BR 440. Betreiber der neuen Linie wird die DB Regio AG sein.
Mit DB Regio, der Westfalenbahn, der Eurobahn und der NordWestBahn werden künftig also vier Eisenbahnverkehrsunternehmen den unteren Personenbahnhof ansteuern.
Auf den übrigen Strecken rund um Osnabrück bleiben die Angebote im Fern- und Nahverkehr im Wesentlichen gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Liniennetzgrafik Osnabrück Hbf und Umland
Die grundlegenden Fahrzeiten können den nachstehenden Liniennetzgrafik entnommen werden. Sie stellt in einem 2-Stundenraster die Taktlinien des Fern- und Nahverkehrs dar, die Osnabrück Hbf und die umliegenden Bahnhöfe ansteuern. Einzelzüge, Feiertagsregelungen und mögliche Fahrplanabweichungen sind hier nicht berücksichtigt. Auch sind alle angaben ohne Gewähr bzw. ohne Garantie auf Vollständigkeit.
Reisezeiten für ausgewählte Direktverbindungen ab Osnabrück Hbf
Die nachstehende Grafik gibt eine Übersicht über die Reisezeiten ausgewählter Direktverbindungen an. Basis ist die Fahrzeit der Taktlinien, Einzelzüge wurden nicht in die Auswertung mit einbezogen.
Hinweis zu den gezeigten Grafiken
Bei den dargestellten Grafiken handelt es sich um keine offiziellen Fahrplandokumente der Eisenbahnverkehrsunternehmen, sondern um private Ausarbeitungen. Sie dienen lediglich zur Veranschaulichung des Fahrplangefüges und der Fahrplanstruktur im Eisenbahnknoten Osnabrück. Aus diesem Grunde übernehmen wir auch keine Gewähr für die Korrektheit der Angaben. Ebenso kann es aufgrund von Bauarbeiten oder Störungen zu abweichenden Reisezeiten kommen. Tagesaktuelle Informationen stellt die Deutsche Bahn AG in ihren Auskunftsmedien bereit. Bitte informieren Sie sich von Fahrtantritt über die offiziellen Auskunftsmedien.
„Wachablösung“ im Netz Osnabrück. Das ESTW (Bauform Thales) übernimmt die Steuerung der Leit- und Sicherungstechnik im Knoten Osnabrück. Insgesamt 63 Kilometer in Nord-Süd—Richtung und 35 Kilometer in Ost-West-Richtung[1] beträgt der Bereich, für den insgesamt fünf Fahrdienstleiter zuständig sein werden. Zum Vergleich dazu: Auf dem Relaisstellwerk „Of“ überwachten drei[2] Fahrdienstleiter rund 11 km in Nord-Süd-Richtung bzw. gut 8 km auf der Ost-West-Strecke, einschließlich der ferngesteuerten Bahnhöfe Belm, Hörne und Os-Eversburg. Anders als ursprünglich angedacht, sind diese Stellbereiche nicht in die BZ-Hannover integriert, sondern als eigenes Stellwerk in örtlicher Nähe zum Netzstandort ausgestaltet worden. Die Kollegen sprechen daher mit einem Augenzwinkern auch von der „Mini-BZ Osnabrück“.
Bereits im November 2017 wurde südlich von Osnabrück der erste Stellabschnitt zwischen Natrup-Hagen bis Osnabrück-Hörne auf ESTW-Technik umgestellt, in den Jahren 2019 und 2020 folgte der nördliche Stellbereich von Belm bis Lemförde. Der dazwischenliegende Bereich des Hauptbahnhofs, wie auch dessen untere Ebene, wurde weiterhin vom imposanten Relaisstellwerk „Of“ (Bauform Siemens) gesteuert, das am 04.09.1966 in Betrieb gegangen war.
Während im Jahr 1966 noch fünf Stunden Totalsperrung des Hauptbahnhofs für die Betriebsaufnahme von „Of“ ausgereicht hatte, fand die Umschaltung auf das ESTW an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden mit jeweils 52 Stunden Totalsperrung statt.
Wehmut zum Abschied
Nachdem alle Bahnhofs- und Streckengleise betrieblich gesperrt, alle Merkhinweise und Sperrkappen angebracht sowie alle Meldungen und Vereinbarungen dokumentiert worden waren, konnten die fünf Hauptschalter für die Stromversorgung der Relais, Weichen, Signale, Gleisstromkreise und der Stellwand umgelegt werden.
Am 21.10.2023 um 00:26 Uhr wurde das Stellwerk „Of“ nach 57[3] Jahren Betriebsdauer für immer abgeschaltet.
Schon am Wochenende zuvor, dem 14.10.2023, war der obere Personenbahnhof vom Netz“ gegangen. Ein bisschen Wehmut schwang in dieser letzten „vollständigen“ Schicht auf dem Stellwerk „Of“ bei allen drei Fahrdienstleitern und den anwesenden Technikern mit, als um 00:38 Uhr erst die Signallampen im Bahnhof und danach die Meldelampen auf der großen Stellwand erloschen.
Während es nach der Abschaltung auf dem Stellwerk ruhiger wurde, begannen im Gleisbereich die akribisch geplanten und lange vorbereiteten Umstellarbeiten. Soweit es verkehrlich möglich gewesen war, waren schon in der Vorwoche einzelne Bahnhofsteile wie dem „Vorbahnhof“ und der „Kluskurve“ die alten Lichtsignale abgebaut und die neuen Kombinationssignale angeschlossen worden. In den Nächten am 14.10. und 21.10.2023 galt es nun zügig auch die alten Lichtsignale der bis zuletzt benötigten Anlagen abzubauen. Teilweise mussten auch Signalbrücken entfernt werden. Dort wo eine vorzeitige Aufstellung der neuen Signale aus betrieblichen Gründen nicht möglich war, musste dies nun schleunigst nachgeholt werden. Weiterer Bestandteil dieser Arbeiten war das „Entdunkeln“ der schon aufgestellten Signale (Entfernen der weißen Kreuze und Verhüllungen). Insgesamt drei Trupps mit Zweiwege-Baggern übernahmen diese Aufgabe. Das Umstellen der Weichen konnte dabei jeweils nur manuell an den Weichen direkt vorgenommen werden, da die Stellwerke ja funktionslos geschaltet waren.
Parallel zu den Signalarbeiten galt es die Weichenantriebe, die ja eben noch vom Stellwerk „Of“ aus angesteuert wurden auf das neue ESTW umzuklemmen. Auf dem elektronischen Stellwerk selbst begann nach Sperrung der Gleise auf der oberen Ebene der notwendige Softwarewechsel, der auch für die schon in Betrieb befindlichen Abschnitte nördlich und südlich von Osnabrück vorgenommen wurde.
Jeweils ab Sonntagnachmittag begann schließlich die finale Funktionsprüfung der neuen Stelleinheiten sowie entsprechende Probefahrten, die allesamt erfolgreich verliefen, so dass seit dem Morgen des 23.10.2023 erstmalig der vollständige Regelbetrieb am Osnabrücker Hauptbahnhof vom neuen ESTW gesteuert werden konnte.
Der Blick in die Zukunkt
Im nächsten Jahr werden mit den Bahnhöfen Wissingen, Osnabrück-Eversburg, Lotte und Velpe noch vier weitere Bahnhöfe an die „Mini-Bz Osnabrück“ angeschlossen, womit das Projekt ESTW-Osnabrück dann abgeschlossen sein wird.
Auch für die umfangreichen Stelltischelemente, Schaltgruppen und Relais wird es ein „Nachleben“ geben. Stelltafeln, Stellpulte, Baugruppen und Relais werden vollständig abgebaut und im Signalwerk Wuppertal für eine Nachnutzung wieder aufgearbeitet. Immerhin versehen bei der DB Netz AG noch rund 1.000 Relaisstellwerke ihren Dienst. Offen ist hingegen, welcher Zukunft der markante Stellwerksbau des „Of“ an Gleis 1 entgegen gehen wird.
Weitere Texte und Berichte zu den Osnabrücker Stellwerken
–> Das Stellwerk “Of” – Ein etwas “anderes” Interview über den Strukturwandel bei der Bundesbahn
[1] Nach Inbetriebnahme der Ausbaustufen 5 und 6 im Jahr 2024 [2] Zwei Fahrdienstleiter steuerten den oberen Bahnhof, einer den unteren Bahnhof. Unterstützt wurden die drei Fahrdienstleiter je von einem Fahrdienstleiterhelfer, der auch für die Zugmeldungen zuständig war. Hinzu kamen ein Disponent und ein Ansager – insgesamt 8 Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen. [3] bzw. nach 20.865 Tagen, 13 Stunden und 26 Minuten
Verkehrseinschränkungen an den Wochenenden 14./15.10.2023 und 21./22.10.2023
Das elektronische Stellwerk Osnabrück übernimmt ab dem 23.10.2023 vollständig die Steuerung der Weichen und Signalanlagen des Osnabrücker Hauptbahnhofs. Die Umschaltung wird in zwei Schritten erfolgen:
14./15.10.2023 –> Umstellung des oberen Bahnhofsteils (Gleise 1-5) zwischen Hörne und Belm
21./22.10.2023 –> Umstellung des unteren Bahnhofsteils (Gleise 11-14) zwischen Lüstringen und Os.-Altstadt
Zwischen der Abschaltung des alten Relaisstellwerks “Of” und der Betriebsaufnahme des neuen elektronischen Stellwerks “HOOX/HOUX” sind noch einmal umfangreiche Arbeiten erforderlich, in denen keine Zug- oder Rangierfahrt in dem betroffenen Bahnhofsteil verkehren kann.
So müssen z.B. alle bisherigen Lichtsignale abgebaut werden, damit die Lokführer künftig freie Sicht auf die neuen Signale haben. Auch müssen die Stelleinheiten des neuen Stellwerks vor Betriebsbeginn final abgenommen werden. Für diese Arbeiten sind dann jeweils gut 50 Stunden Totalsperrung erforderlich.
Für die Fahrt von und nach Osnabrück werden Reisende an den beiden Wochenenden somit mehr Zeit einplanen müssen.
Richtung Münster: – RB 66 (Eurobahn) – Beginnt und endet in Hasbergen (Busersatzverkehr zwischen Osnabrück und Hasbergen) –> offizielle Infos gibt es hier – RE 2 (DB Regio) – Beginnt und endet in Lengerich (Busersatzverkehr zwischen Osnabrück und Lengerich –> offizielle Infos gibt es hier
Richtung Bielefeld: – RB 75 (NordWestBahn) – Beginnt und endet in Halle (Westf.) (Busersatzverkehr zwischen Osnabrück und Halle (Westf.) –> offizielle Infos gibt es hier
Richtung Bremen: – RE 9 (DB Regio) – Beginnt und endet in Lemförde (Busersatzverkehr zwischen Osnabrück und Lemförde) –> offizielle Infos gibt es hier
Fernverkehr (DB Fernverkehr): – Umleitung der Fernverkehrslinien Hamburg – Ruhrgebiet – Köln ab Bremen über Bielefeld und Hamm –> offizielle Infos gibt es hier
Fernverkehr (Flix Train): – –> offizielle Infos gibt es hier
Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben – hierfür sind die jeweiligen EVU verantwortlich. Bitte nutzen Sie für weitere Informationen die externen Links.
Richtung Melle/Hannover/Braunschweig – RE 60 (Westfalenbahn) – Beginnt und endet in Melle (Busersatzverkehr Melle – Osnabrück – Rheine) –> offizielle Infos gibt es hier
Richtung Melle/Herford/Bielefeld – RB 61 (Eurobahn) – Beginnt und endet in Wissingen (Busersatzverkehr ab Melle oder Linienbusse zwischen Wissingen und Osnabrück) –> offizielle Infos gibt es hier
Richtung Rheine/Bad Bentheim/Hengelo – RE 60 (Westfalenbahn) – Entfällt zwischen Osnabrück und Rheine (Busersatzverkehr Osnabrück – Rheine) –> offizielle Infos gibt es hier – RB 61 (Eurobahn) – Beginnt und endet in Ibbenbühren-Laggenbeck (Busersatzverkehr Melle – Osnabrück – Rheine oder Linienbusse zwischen Osnabrück und Laggenbeck) –> offizielle Infos gibt es hier
Richtung Bramsche/Oldenburg bzw. Vechta/Bremen – RE 18 (NordWestBahn) – Beginnt und endet in Bramsche (Busersatzverkehr zwischen Osnabrück und Bramsche) –> offizielle Infos gibt es hier – RB 58 (NordWestBahn) – Beginnt und endet in Bramsche (Busersatzverkehr zwischen Osnabrück und Bramsche) –> offizielle Infos gibt es hier
Richtung Oesede/Bielefeld: – RB 75 (NordWestBahn) – Beginnt und endet in Halle (Westf.) (Busersatzverkehr zwischen Osnabrück und Halle (Westf.) –> offizielle Infos gibt es hier
Fernverkehr (DB Fernverkehr) – IC Linie 77 – Umleitung ab Rheine über Münster nach Hamm – hier besteht Anschluss in Richtung Hannover/Berlin –> offizielle Infos gibt es hier
Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben – hierfür sind die jeweiligen EVU verantwortlich. Bitte nutzen Sie für weitere Informationen die externen Links.
Stephan Kaiser eröffnet zusammen mit Timo Böttcher (Fa. DENA Stahlform) und Stefan Peitz (Vorsitzender der Osnabrücker Dampflokfreunde) den Tag der Schiene in Osnabrück. Foto: Matthias Beermann
Die Leistungshow des Eisenbahnsektors am Zechenbahnhof
Sonnabend der 16.09.2023 stand am Osnabrücker Piesberg ganz im Zeichen der Eisenbahn. Bundesweit präsentierte sich der Bahnsektor an diesem Wochenende unter dem Motto “Tag der Schiene” mit unterschiedlichsten Veranstaltungen und Kennenlernangeboten. Erstmalig boten in diesem Jahr auch regionale Unternehmen der Osnabrücker Eisenbahnbranche einen gemeinschaftlichen Einblick in ihr jeweiliges Leistungsspektrum. Das große Areal des Zechenbahnhofs, dem Domizil der Osnabrücker Dampflokfreunde, bot neben der erforderlichen Gleise für Fahrzeuge auch genügend Platz für die zahlreichen Ausstellungsstände sowie eine große Veranstaltungsbühe für die zahlreichen interessanten Fachvorträge.
– die vielseitigen Berufsbilder sowie die umfassenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten des Sektors – die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs vor dem Hintergrund der “Verkehrswende” – politische Herausforderungen und technische Entwicklungen – die “Einfachbahn” – auch in einem Komplexen System gibt es “einfache Antworten”
“Am Tag der Schiene” präsentierte sich aber nicht nur die moderne Eisenbahn von “heute” und “morgen” sondern auch Eisenbahnnostalgiker kamen voll auf ihre Kosten. Schon die Anreise zum Zechenbahnhof konnte in historischen Personenzugwagen zurückgelegt werden. Am Waagehäuschen war darüber hinaus die Dampflok 042 052 ausgestellt. Das Team der ODF informierte ausführlich über den aktuellen Restaurierungsstand der Maschine.
Ein Blick hinter die Kulissen – Drei Fragen an Stephan Kaiser
Einer gelungenen Veranstaltung geht immer eine akribische Planung und aufwändige Organisation voran. Damit viele Firmen zusammenfinden um sich sektorumfassend zu präsentieren bedarf es immer auch eingagierten Organisatoren, die die Fäden in der Hand halten, offene Fragen klären und die Teilnehmer zusammenbringen. Einer dieser Organisatoren ist Stephan Kaiser, der neben seiner Arbeit als Fahrdienstleiter bei der DB Netz AG die Hebel in Bewegung gesetzt hat, um den Tag der Schiene erstmalig in Osnabrück möglich zu machen. Am Rande der Veranstaltung hatten wir Gelegenheit, Stephan Kaiser ein paar Fragen zu stellen.
Stephan, wie bist du auf die Idee gekommen, den Tag der Schiene zu organisieren?
Im letzten Jahr ist mir bei Recherchearbeiten zu meinem Podcast „Gleis-Wechsel“ aufgefallen, wie umfang- und facettenreich die Osnabrücker Eisenbahnbranche ist. Da dachte ich mir, wie sinnstiftend es wäre, die Unternehmen zu vernetzen und gemeinsam Lobbyarbeit für die Schiene zu leisten. Die ganze Branche ist einfach unglaublich wichtig für die Verkehrswende und die Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Darüber hinaus passiert da in Sachen Entwicklung und Digitalisierung noch unheimlich viel Spannendes. Und um die Herausforderungen der Zukunft adäquat meistern zu können, benötigt die Schienenbranche händeringend Nachwuchs. Da ich mich ehrenamtlich als Berufsbotschafter der Allianz pro Schiene e.V. engagiere und ich so vom Tag der Schiene erfahren habe, lag es einfach nahe, einen Osnabrücker Ableger zu initiieren. So war die Idee geboren.
Was waren die größten Herausforderungen?
Die größte Herausforderung war sicherlich, die ganze Organisationsarbeit neben Beruf, Familie, und diversen, anderen Aktivitäten noch unterzubringen. Meine Familie und Ich machen drei Kreuze, wenn die Veranstaltung gut über die Bühne gelaufen ist. Und es war für alle Beteiligten komplett neu, weshalb man gar nicht abschätzen kann, wie die Veranstaltung angenommen wird. Das machte es für alle in Sachen Größe und Budget nicht sehr einfach zu planen. Aber nun steht das Konzept und die Veranstaltung und wir werden im Nachgang schauen, was gut und was wiederum verbesserungswürdig war.
Was war für Dich persönlich das Highlight des Tages?
Mich hat es sehr berührt, dass teilweise Leute von sehr weit herkamen, um Redebeiträge oder Präsentationen auf der Bühne zu halten. Aus Berlin und Frankfurt führte es die Gäste zu uns. Und natürlich die teilnehmenden Unternehmen, die sich an Infoständen präsentierten und auch Fahrzeuge und Produkte/Dienstleistungen vorgestellt haben.
Hier geht es übrigens zum erwähnten Podcast “Gleiswechsel“
Das Interview führte Matthias Beermann mit Stephan Kaiser
Gastgeber der Leistungsshow – Die Osnabrücker Dampflokfreunde (ODF)
“Unser Anliegen ist die Erhaltung von historischen Bahnfahrzeugen aus unserer Region. Gleichzeitig soll mit dem Betrieb und anderen Aktivitäten diese Erlebniswelt Eisenbahn für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Deshalb freuen wir uns auch, dass in unserem Verein alle Generationen zusammenarbeiten, genauso wie wir auf Veranstaltungen das Interesse aller Altersklassen erreichen.”(Quelle: Osnabrücker Dampflokfreunde e.V.)
Die teilnehmenden Firmen im Kurzportrait
Deutsche Bahn AG
Die DB AG war mit einem großen Stand vertreten. Besondere Highlights waren hier die Simulatoren für mechanische und Spurplanstellwerke. Daneben bot die DB Netz AG auch die Besichtigung eines Triebzuges der BR 711 für die Wartung, Instandhaltung und Reparatur der Oberleitunganlagen zur Besichtigung an. Dass Güter auf die Schiene gehören verkündete ein großer, grüner Container, der zusammen mit einer modernen Rangierlok der BR 261 von DB Cargo auf dem Ausstellungsgelände platz gefunden hatte.
Die NWB beschäftigt rund 850 Mitarbeiter. Sitz des Unternehmens, das zum Transdev-Konzern gehört, ist Osnabrück. Die Flotte umfasst aktuelle insgesamt 123 Elektro- und Dieseltriebwagen. Auf den Nahverkehrsnetzen “Weser-Ems”, “Ostwestfalen” und “Regio S-Bahn Bremen” erbringt die NWB insgesamt 14,5 Mio. Zugkilometer pro Jahr. (Stand Fahrplanjahr 2023)
Die WFB beschäftigt rund 280 Mitarbeiter. Sitz des Unternehmens ist Bielefeld. Die Flotte umfasst insgesamt 28 Elektrotriebwagen. Auf den Relationen Braunschweig – Rheine; Braunschweig – Bielefeld und Münster – Emden erbringt die WFB insgesamt 6 Mio. Zugkilometer pro Jahr. (Stand Fahrplanjahr 2023)
EHB – Eisenbahn- und Hafen Betriebsgesellschaft Region Osnabrück
Die EHB ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Osnabrück. Sie ist einerseits für den Betrieb des Osnabrücker Hafens zuständig und führt andereseits regionale und überregionale Güterzugtransporte durch. Sitz des Unternehmens ist Osnabrück. Die auf der Leistungsshow ausgestellte DE 18 gehört allerdings nicht zur EHB sondern zu VLO und ist in Bohmte stationiert. Die Maschine erbringt Leistungen auf der ehemaligen Wittlager Kreisbahn und auch zwischen dem Hafen und der Georgsmarienhütte.
Norddeutschen Eisenbahnfachschule GmbH Im nordwestdeutschen Raum ist die NEF eines der führenden Unternehmen für die Aus- und Weiterbildung von eisenbahnspezifischen Fachkräfen. Das Unternehmen mit Sitz in Braunschweig unterhält Ausbildungszentren in Osnabrück, Oldenburg, Braunschweig, Bochum und Siegburg.
Die Firma RAWIE fertigt Gleisabschlusssysteme, Schrankenanlagen und Zugangssicherungssysteme. Als Erfinder des Prellbocks ist das Unternehmen heute Weltmarkführer auf diesem Gebiet. Firmensitz ist Osnabrück.
Die DENA Gmbh&CoKG fertigt, bearbeitet und montiert Oberbaukomponenten für Gleise und Weichen. Auch Spezialanfertiung in diesem Segment gehören zum Angebot des Unternehmens. Der Firmensitz ist Osnabrück.
Das zertifizierte Familienunternehmen Klose GmbH bietet mit seinen rund 30 Mitarbeitern innovative Lösungen für Eisenbahn-und Gleisabschlusssysteme. Sitz des weltweit agierenden Unternehmens ist Mettingen.
Das Programm steht und alles ist angerichtet: Am 16.09.2023 findet der Tag der Schiene das erste Mal auch in Osnabrück statt. Auf dem Gelände des Zechenbahnhofs, dem Domizil der Osnabrücker Dampflokfreunde, präsentieren Osnabrücker Firmen der Eisenbahnbranche ihr Leistungsspektrum.
Dabei steht nicht nur das Thema Verkehrswende im Mittelpunkt, vielmehr geht es auch darum, dass der Eisenbahnsektor ein breites Feld an spannenden und abwechslungsreichen Ausbildungsberufen bereithält. Eine entsprechende Fahrzeugschau lädt die Besucher zum Schnuppern ein.
Dementsprechend vielfältig sind auch die Vortrags- und Gesprächsangebote, die auf dem Podium zwischen 11:00 und 15:45 Uhr und an den Ständen zwischen 10:00 und 16:00 Uhr präsentiert werden.
Aber nicht nur die moderne Eisenbahn von heute und morgen präsentiert sich am Tag der Schiene, auch Eisenbahnromantiker kommen auf ihre Kosten. Für die An- und Abreise zum Zechenbahnhof bieten die Osnabrücker Dampflokfreunde Pendelfahrten mit ihrem historischen Sonderzug ab dem Osnabrücker Hauptbahnhof an. Am Waagehäuschen wird die Dampflok 042 052 präsentiert, die sich aktuell in Aufarbeitung befindet und in wenigen Jahren wieder betriebsbereit sein soll.
Ein familienfreundliches Rahmenprogramm rund um den Zechenbahnhof und am benachbarten Museum Industriekultur wird die Veranstaltung abrunden.
Die Osnabrücker Dampflokfreunde bieten zwischen dem Hauptbahnhof Osnabrück Pendelfahrten zum Zechenbahnhof an, auch die Station Osnabrück-Altstadt wird entsprechend bedient – siehe Fahrplanaushang weiter unten.
Eines der Saisonhighlights war auch in diesem Jahr der Anheizertag der Osnabrücker Dampflokfreunde (ODF), der am Piesberger Zechenbahnhof auf dem Betriebsgelände der ODF stattfand. Passend hierzu gestaltete sich das Wetter mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein bei angenehm warmen Temperaturen.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand natürlich die Dampflok 42 052, deren Aufarbeitung kontinuierlich voranschreitet. In den kommenden Jahren soll die ehemalige Denkmallok wieder in den betriebsfähigen Zustand versetzt werden. Mehr als 20 Jahre – von 1979 bis 2001 – hatte sie im Osnabrücker Stadtteil Schinkel als Industriedenkmal gestanden, bevor sie dem Bau einer Einrichtung für betreutes Wohnen weichen musste und in die Obhut der ODF gegeben wurde. Im Jahr 2012 entschloss man sich dann, die sog. Schinkellok, deren Baureihe zu Dampflokzeiten stark in Osnabrück vertreten war, wieder betriebsfähig aufzuarbeiten. Dementsprechend groß war auch das Interesse.
Vor dem historischen Stellwerk bereitgestellt, konnten die Besucher in Kleingruppen den Führerstand der Lokomotive besichtigen und ihre Fragen an das fachkundige Personal stellen. Besonders sichtbarer Fortschritt zum letzten Anheizertag war der in den Tender eingabaute Öltank, der insgesamt rund 12 Tonnen Öl aufnehmen kann.
Neben der 042 052 konnte auch historischen Feuerwehrgerät besichtigt werden. Ein Löschfahrzeug aus Bersenbrück lud zum Erkunden ein, so dass ein ums andere Mal – sehr zur Freude der Kinder – auch das Martinshorn zu hören war. Eine weitere Attraktion für die kleinen Besucher war die “Piesberger Kleinbahn”. Mit einer Spurweite von 5 Zoll ist sie fester Bestandteil im Rahmen der Betriebstage auf dem Piesberg. Modellloks, die der V65 der ODF oder den ehemaligen “Cargosprintern” nachempfunden sind ziehen die Wagen über die Anlage, natürlich erst, nachdem ein “Abfahrauftrag” gegeben wurde.
Aber nicht nur die Schinkellok wurde an diesem Tag präsentiert. Interessierte Besucher hatten auch die Möglichkeit, sich über die Details des historischen Wagenparks zu informieren. Um 11, 13 und 15 Uhr boten die ODF jeweils eine rund einstündige Führung an. Besichtigungsschwerpunkt lag auf den, auf dem Gelände ausgestellten Güterwagen. Insgesamt verfügt der Verein über rund 40 historische Güterwagen, die allerdings nicht mehr betriebfähig, jedoch optisch aufgearbeitet sind. Auch zwei betriebsfähige Reisezugwagen standen auf der Besichtigungsliste.
Die übrigen sieben betriebsfähigen Reisezugwagen befanden sich im Einsatz. So pendelte ein Zug, gezogen von der V65 zwischen dem Osnabrücker Hauptbahnhof und dem Zechenbahnhof im 2-Stundentakt. die Einfahrt vom Hauptbahnhof erfolgte nach Gleis 2. Danach erfolgte der Lokumlauf der V65, bevor der Wagenpark nach Gleis 3 umgesetzt wurde. Von hier aus ging es dann eine knappe Stunde später wieder zurück zum Hauptbahnhof. Vom Piesberg zum Haltepunkt Ost am Hafen pendelte stündlich eine Zweiwageneinheit, geschoben bzw. gezogen von einer Kleinlok der Leistungsklasse II (Kö II). Insgesamt wurde den Besuchern somit auch viel historischer Eisenbahnbetrieb geboten.
uns von osnabahn.de war es mal wieder ein schönes Highlight für einen Besuch in Osnabrück. Bei den fachkundigen Dampflokfreunden möchten wir uns auf diesem Wege noch einmal herzlich für die interessanten Gespräche bedanken. Wir freuen uns schon auf den nächsten Anheizertag.
Neben den regelmäßig am ersten Sonntag im Monat (Mai bis Oktober 2023) stattfindenden Pendelfahrten zwischen dem Zechenbahnhof und dem Haltepunkt Ost bieten die Osnabrücker Dampflokfreunde (ODF) eine ganze Reihe von Ausflugsfahrten zu verschiedenen Zielen im näheren und weiteren Osnabrücker Umland an.
Die nachstehenden Flyer enthalten detaillierte Informationen zu den Veranstaltungstagen, dem jeweiligen Programm sowie den Fahrzeiten. Die Angaben hier auf osnabahn.de sind ohne Gewähr. Aktuelle Infos im Vorfeld der jeweiligen Betriebstage bieten die ODF auf Ihrer Internetseite an.
24.06.2023 – Teutoburger-Wald-Tour
21.07. und 22.09.2023 – Die Osnabrücker Kurven mit Grillbuffet
06.08.2023 – Mit dem Waldbühnen Express nach Melle zum Familienmusical Peter Pan
13.08.2023 – Fahrt zum Bierbrunnenfest nach Lübbecke
01.09.2023 – Fahrt nach Lingen zum Fest “Lingener Bier Kultur 2023”
Alle Angaben ohne Gewähr – aktuelle Infos zu den Fahrten finden Sie auf der Website der ODF.