Der Bahnhofsvorplatz ist seit jeher der Verknüpfungspunkt zwischen dem städtischen und dem überregionalen Verkehr. Ganz im Zeichen der sich wandelnden Mobilitätsanforderungen wurde hier ein zukunftsweisendes Vorhaben umgesetzt. Am 01.04.2023 eröffnete im Parkhaus am Hauptbahnhof Osnabrück die neue Fahrradstation, die in mehrerlei Hinsicht neue Maßstäbe setzt. Auf 4.000 m² bietet das neue Fahrradparkhaus Stellplätze für insgesamt 2.306 Fahrräder. Damit ist sie die zweitgrößte ihrer Art in Deutschland und bietet reichlich Kapazität für ein verstärktes Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad. Sie löst die bisherige von der Arbeitslosenhilfe (ASH) betriebene Fahrradstation ab, die sich seit dem Jahr 2001 in der ehemalligen Expressgutabfertigung auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofsvorplatzes befunden hatte.
Rund 7,6 Mio. Euro ließen sich die Stadt Osnabrück, das Land Niedersachsen und der Bund den Umbau des Parkhauses am Hauptbahnhof kosten. Die Stadt und ihre Tochtergesellschaft, die Osnabrücker Partstätten-Betriebsgesellschaft (OPG) übernahmen hierbei mit 5 Mio. Euro den deutlich größten Anteil, Land und Bund verhalfen der Realisierung mit jeweils 1,3 Mio. Euro schließlich zum Durchbruch.
Insgesamt 125 Tonnen Beton sollen für die Umgestaltung des Parkhauses aus dem bestehenden Gebäude herausgesägt worden sein. Dies war notwendig, m die komplette Tiefebene zur Fahrradgarage umbauen sowie ein neuer Zugang zum Bahnhofsvorplatz angelegen zu können. Auf diese Weise kommen sich Rad- und Autoparker in der Anlage nicht in die Quere. Von der Eingangsebene führt eine geschwungene Rampe hinunter zur Tiefebene. Auf einem großen Deck befinden sich hier in mehreren Reihen Fahrradständer in zwei Ebenen, auf denen die Fahrräder abgestellt werden können. Unmittelbar neben der Rampe befindet sich eine Fahrradwaschanlage und nicht weit von dieser Abstell- und Lademöglichkeiten für E-Bikes. Links neben der Rampe befindet sich darüber hinaus das Büro für die Mitarbeiter der Fahrradstation.
Betreiber der neuen Osnabrücker Anlage ist die Firma Georg Hundt die Ihre Erfahrung aus dem Betrieb von deutschlands größter Radstation im benachbarten Münster (Westf.) mitbringt.
Ergänzend zu den Abstellmöglichkeiten bietet die Radstation umfangreiche Serviceleistungen an. Obwohl die ASH die neue Station nicht mehr betreibt, wechselte ein Teil der Mitarbeiter zum neuen Betreiber (für die anderen Mitarbeiter konnten andere Beschäftigungen gefunden oder der Gang in die Rente angetreten werden).
Die Beschäftigten nehmen insbesondere den angebotenen Reparatur- und Inspektionsservice wahr. Hierfür steht eine moderne Werkstatt zur Verfügung. Daneben besteht die Möglichkeit, Fahrräder in der modernen Waschanlage in kurzer Zeit komplett reinigen zu lassen. Weiterhin können hier auch Fahrräder, Lastenräder oder E-Bikes ausgeliehen werden. Ergänzend zu der allgemeinen, großen Parkgarage gibt es private Stellplätze in einem abgeschlossenen Bereich. Diese sind etwas teurer und können für ein halbes oder ein ganzes Jahr gemietet werden.
Eine gute Nachricht ist, dass die Parkgebühren unverändert bleiben. Konkret bedeutet das pro Stellplatz:
– 90 Cent pro Tag
– 5 Euro pro 7-Tage-Karte
– 9 Euro pro Monatskarte
– 90 Euro pro Jahreskarte
(Lasten- und Liegeräder, sowie „private“ Stellplätze haben einen anderen Tarif)
Die Osnabrücker Fahrradstation hat folgende Öffnungszeiten:
– Montag bis Freitag –> 05:00 – 23:00 Uhr
– Sonnabend und Sonntag –> 07:00 – 23:00 Uhr
Stand des Textes: 01.04.2023
Quellen:
Neue Osnabrücker Zeitung – „Ein Symbol für Neues“ (01./02.04.2023)
Neue Osnabrücker Zeitung – „Platz für Neues nach 22 Jahren“ (30.03.2023)