Die Eisenbahnbranche rief 2022 den „Tag der Schiene“ ins Leben. Im Jahr drauf organisierte Stephan Kaiser erstmalig den „Tag der Schiene“ in Osnabrück (siehe Bericht). In diesem Jahr war er als Besucher und nicht als Organisator am Hauptbahnhof und hat für osnabahn.de seine Eindrücke aufgeschrieben. Die Beitragsbilder stammen von Ferris Bergmann und Stephan Kaiser.
„Tag der Schiene 2024“ in Osnabrück – von Stephan Kaiser
Schon wieder ist ein Jahr vergangen und der „Tag der Schiene“ stand vor der Tür. Für die Leser, denen diese dezentral organisierte und überregional stattfindende Veranstaltung nichts sagt, umreisse ich mal kurz die Historie.
Ins Leben gerufen wurde der Tag der Schiene vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr und fand coronabedingt mit einem Jahr Verzögerung dann deutschlandweit letztendlich im Jahr 2022 zum ersten mal statt. Unternehmen mit Bezug zur Bahnbranche öffnen ihre Werkstore, bieten Werksführungen an, Vereine stellen historische Fahrzeuge aus oder veranstalten Mitfahren, Baustellen sind zugänglich oder kulturelle Veranstaltungen mit Bezug zur Eisenbahn werden dargeboten. Unterstützt und koordiniert werden dabei die Teilnehmenden Akteure von der Allianz pro Schiene e.V.
Nachdem im letzten Jahr dann auch zum ersten Mal ein Osnabrücker etabliert wurde, ging es am Samstag, den 21.09.2024 in die zweite Runde. Damals noch auf dem Gelände der Osnabrücker Dampflokfreunde am Fuße des Piesbergs, wurde dieses Jahr der Hauptbahnhof als Korpus Delicti auserwählt, was aufgrund der Lage natürlich deutlich mehr zufällige Laufkundschaft bescherte.
Das Wetter konnte sich wie im Vorjahr wieder mehr als sehen lassen und darf ohne Übertreibungen als Kaiserwetter bezeichnet werden
In Summe waren es weniger Akteure, als im letzten Jahr, die sich zusammengetan haben, um den Tag der Schiene zu zelebrieren. Aber der Wechsel des Standorts trug deutlich zu höheren Besucherzahlen bei.
Die Deutsche Bahn AG hatte durch die Konzerntöchter DB InfraGO und DB Cargo gleich zwei Anlaufstellen: Auf dem Bahnhofsvorplatz Waren zwei Pagodenzelte aufgebaut, in denen DB InfraGO eine Stellwerkssimulationsanlage aufgebaut hatte, und die Instandhaltungsabteilung Mess- und Arbeitsgeräte für den Schienenoberbau ausstellte. Direkt daneben präsentierte DB Fahrwegdienste Ausrüstung und passende Einsatzgebiete.
Zum ersten Mal dabei und in direkter Nachbarschaft gesellte sich die Bundespolizei dazu, die auf einem Anhänger ein original Autowrack aus einem Bahnübergangsunfall ausstellte und auf die Gefahren von höhengleichen Kreuzungen zwischen Eisenbahn- und Straßenverkehr hinwies und zu Vorsicht ermahnte.
Zog man dann durch das Bahnhofsgebäude Richtung Gleis 1 und bewegte sich Richtung Norden, erreichte man die anderen Aussteller. Auf dem Parkplatz des mittlerweile abgeschalteten Stellwerk Of, direkt vor der Bundespolizeiwache befanden sich ein Pavillon der NordWestBahn und der DB Cargo. Passend dazu waren auf einem Stumpfgleis von DB Cargo eine Siemens Vectron und eine Baureihe 152 und von der NordWestBahn Talent Triebzug für die Besucher zugänglich ausgestellt.
Für die kleinsten Nachwuchsbahner gab es eine VFL Hüpfburg.
Man darf gespannt sein, was sich die Branche fürs nächste Jahr einfallen lässt.